Hilfsmittel

Auf dieser Seite stellt Ihnen Elly Seeger, Sprecherin der Selbsthilfegruppe Hohenschönhausen und von 2014 bis 2023 BMSE-Vorsitzende, die verschiedensten analogen und digitalen Hilfsmittel vor, die bei ihr im Einsatz sind. Für eine bessere Übersicht sind die Hilfsmittel alphabetisch geordnet. Die Liste wird monatlich aktualisiert und erweitert.  

Falls Sie genauere Infos zu einem der aufgeführten Hilfsmittel wünschen, die jeweilige Bezugsquelle wissen möchten oder ganz allgemein Fragen zum Thema Hilfsmittel haben, können Sie sich auch direkt an Elly Seeger wenden.

Für einen telefonischen Beratungstermin schreiben Sie Ihr am besten eine Mail an:
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Bei dem weißen Gestell (Bild 1) handelt es sich um die Anziehhilfe für Kompressionsstrümpfe. Die Strümpfe werden einfach über das Gestell gestülpt (Bild 2), bis die Ferse von innen sichtbar wird. Das Blaue (Bild 3) ist die Anziehsocke, die auch in anderen Farben verfügbar ist. Die Anziehsocke gibt es zu den Kompressionsstrümpfen dazu. Mit ihr funktioniert das Hineingleiten in den Strumpf  (Bild4) deutlich leichter, da der Fuß besser rutscht.

Die Anziehhilfe ist von den gesetzlichen Krankenkassen als verordnungsfähig anerkannt.

Leider habe ich – trotz intensiver Suche – auf dem Markt noch keine einzige wirklich funktionierende Ausziehhilfe für Kompressionsstrümpfe gefunden.

Auch sehr praktisch ist die Anziehhilfe für Socken- und Strümpfe. Wichtig hierbei ist unten das kleine aufgeklebte Feld (Bild 2). Nur mit diesem Feld bekommt man den Socken oder Strumpf über die Ferse gezogen. Einfach Socken oder Strumpf drüberstülpen und dann den Fuß rein (Bild 3). Einmal ziehen. Socken oder Strumpf sitzt.

Die Anziehhilfe ist von den gesetzlichen Krankenkassen als verordnungsfähig anerkannt.

Allen, die bei der Anwendung von Augentropfen Probleme beim Zielen haben, kann ich die Augentropfhilfe empfehlen. Sie wird auf dem Rand des jeweiligen Auges aufgesetzt. Das Fläschchen mit den Tropfen wiederum wird in die Öffnung der Tropfhilfe gesteckt, die sich über dem Auge befindet. Dadurch kommt die Tropfflasche nicht mit dem Auge in Berührung, aber die Tropfen gelangen dorthin, wo sie hingelangen sollen. Am einfachsten lässt sich die Augentropfhilfe im Liegen anwenden.

Klein, aber ziemlich praktisch ist die Hilfe zum Herausdrücken von Pillen aus ihren Verpackungen: einfach den Blister mit der herauszudrückenden Pille zwischen Stempel und Öffnung der Blister-Ausdrückhilfe positionieren, den Stempel nach unten drücken und die Tablette löst sich aus dem Blister und fällt in den Behälter der Ausdrückhilfe.

Ein simples, aber sehr effektives Hilfsmittel, um Ringzug-Dosen zu öffnen. Für alle mit wenig Kraft in den Händen. Man muss nur noch den Haken durch die Lasche ziehen: Mit einem Hebel kann man die ganze verflixte Dosenwelt beherrschen. Und öffnen.

Die Drehknopfhilfe ist für Herdknöpfe, Schubladenknöpfe, Wasserhähne und Ähnliches geeignet. Vorne befindet sich ein Feld mit flexiblen Metallstiften. Wenn es auf ein Objekt geschoben wird, wird das Feld fixiert, sodass sich das Objekt durch die Hebelwirkung des Griffes leichter drehen oder fassen lässt.

Eine große Hilfe ist für mich das Dusch-WC, in meinem Fall der VAmat der Spahn Reha GmbH. Hierbei handelt es sich um einen Toilettenaufsatz mit eingebautem Durchlauferhitzer und der Möglichkeit, die gewünschte Wassertemperatur einzustellen. Nach dem WC-Gang wird man warm geduscht und trocken geföhnt. Da es per Fernbedienung funktioniert, kann man sich so oft duschen lassen, bis man das Gefühl hat, sauber zu sein. Das Dusch-WC steht zwar im GKV-Hilfsmittelverzeichnis. Dennoch hatte die Krankenkasse den Toilettenaufsatz mit der Begründung, er sei zu teuer, abgelehnt und erst nach meinem Widerspruch genehmigt – aber ohne Antidekubitus-Toilettensitz. Hierfür war noch einmal eine genaue Stellungnahme meines Arztes nötig, die darlegte, warum auch dieser nötig ist. Daraufhin wurde auch er bewilligt und das Dusch-WC in meiner Wohnung eingebaut. Seitdem funktioniert es wunderbar. Empfehlenswert für alle, die Schwierigkeiten beim selbstständigen Toilettengang haben.

Den ergonomischen Stift gibt es als Kugelschreiber- und Filzstiftvariante. Er erleichtert das Schreiben bei Schmerzen oder Ermüdungserscheinungen in der Hand beziehungsweise den Fingern. Durch seine ergonomische Form und sein spezielles Design sorgt er dafür, dass beim Schreiben weniger Kraft benötigt wird und dass er nicht herunterfällt oder aus den Fingern gleitet, wenn man nicht mehr richtig greifen kann.

Ich habe mir von der Firma TalkTools GmbH für die Haus- und Wohnungstür jeweils eine Fernbedienung einrichten lassen. Beide Fernbedienungen, zwei separate Knöpfe zum Öffnen der Türen, trage ich tagsüber bei mir, nachts liegen sie an meinem Bett.

Bei entsprechender Bescheinigung des*der Neurolog*in wird die Fernbedienung von der Krankenkasse bezahlt.

Bei Problemen mit den Fingergelenken, krampenden oder Schnappfingern etc. sind diese Fingerschienen sehr hilfreich. Da es Modelle in verschiedenen Größen und mit unterschiedlicher Funktion gibt, bespricht man am besten mit der*dem Ergotherapeut*in die passende Variante.

Durch den Flaschenhalter, der auf das Gewinde des Flaschenhalses geschraubt wird, lassen sich für mich auch größere und vor allem weiche Getränkeflaschen (zum Beispiel 1,5-Liter-Flaschen) sehr leicht handhaben. Das Wichtigste ist aber das lange Röhrchen (siehe Bild 1), durch das man sehr gut ausgießen kann, ohne dass es zur Bläschenbildung kommt.

Dies ist meine batteriebetriebene kabellose Funk-Türklingel mit Licht und 60 Melodien zum Auswählen. Ich habe mich für das Modell mit einem Empfänger entschieden. Diesen trage ich bei mir, wenn ich mich durch meine Wohnung bewege. Auch Modelle mit mehreren Empfängern sind möglich, die zum Beispiel in den entsprechenden Zimmern angebracht werden können. Klebepads zum Kleben sind enthalten. Wichtig: Man kann nicht nur hören, sondern auch sehen, wenn es klingelt, weil der Ring am Empfänger in Regenbogenfarben leuchtet. Die Lautstärke der Klingelmelodien lässt sich ebenfalls einstellen. Für mein Modell habe ich 15,99 Euro bezahlt.

Eine Hilfe für die Hilfe: Der Halter wird einfach an beide Gehstöcke geknippst. Dadurch können sie an die Wand oder den Tisch gelehnt werden, ohne dass sie umkippen beziehungsweise seitlich wegrutschen.

Die faltbare Greifhilfe hat nicht nur den Vorteil, dass sie kompakt ist, sondern auch den, dass sie sich in jeder Faltstufe benutzten lässt. Man muss sie also nicht komplett ausfahren, damit sie als praktische Armverlängerung zum Einsatz kommen kann. Vorn, an der Zange, verfügt sie zusätzlich über ein anschaltbares LED-Licht, sodass sich auch bei Dunkelheit leicht die zu greifenden Gegenstände anvisieren lassen, sowie einen Magneten, mit dem sich kleinere metallene Objekte aufheben lassen.

Neben den Fernbedienungsknöpfen für die Türen trage ich in meiner Wohnung noch einen weiteren Knopf bei mir – den Auslöser für den Hausnotruf. Ich bin an das Hausnotrufsystem des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) angeschlossen. Das heißt, beim Drücken des Knopfes stellt das in meiner Wohnung stehende Notrufgerät mit Freisprechanlage eine Verbindung zur DRK-Notrufzentrale her, die im Notfall Hilfe organisiert und einen bereits mit mir abgestimmten Maßnahmenplan in die Wege leitet. Damit problemlos Hilfe geleistet werden kann, sind meine Schlüssel beim DRK und einer Vertrauensperson hinterlegt. Das ist eine Zusatzleistung. In meinem Fall, Vorliegen eines Pflegegrades und Grundsicherungsempfängerin, zahlt die Pflegekasse sowohl die monatliche Rate an das DRK für die Basisleistung als auch die Kosten für die Schlüsselhinterlegung.

Ich gehöre zu den sicherlich vielen Menschen, die Angst haben, den Herd nicht ausgemacht zu haben. Deswegen habe ich mir für die Küche einen Hitzemelder zugelegt, der einfach unter die Decke geklebt wird. Sollte es zu warm werden, weil der Herd zu lange an ist, gibt es eine Warnung.

Auf der einen Seite befindet sich eine Öse, mit der Knöpfe durch das entsprechende Knopfloch gezogen werden können, egal ob an Hemden, Blusen oder Bettwäsche (siehe Bilder 2 bis 4). Auf der anderen Seite befindet sich ein Haken zum Öffnen und Schließen von Reißverschlüssen (Bild 5). Wirklich nützlich, wenn die Fingerfertigkeit nicht ausreicht oder nur eine Hand genutzt werden kann. 

Sinnvoll für alle, die – zum Beispiel nachts – Krämpfe in den Fingern haben. Man kann auf der einen Seite die Finger separieren (Foto 2). Ich benutze sie immer verkehrt herum und stecke den Daumen hinein (Foto 3). Durch den Frottee-Stoff schwitzt man nicht. Außerdem lässt es sich leicht waschen.

Im Badezimmer habe ich als Orientierungshilfe zusätzlich zwei Lampen mit Bewegungsmelder, eine am Waschbecken und eine an der Toilette. Die gab es im Doppelpack für circa 20 Euro. Sie sind mit einer Magnetleiste versehen, sodass man sie jederzeit abnehmen kann. Aufgeladen werden sie über ein USB-Kabel. Man kommt mit einer Ladung sehr lange aus. Sehr hell sind sie außerdem. Also rundum empfehlenswert.

Wenn man Tablets oder auch Bücher nicht oder nicht lange festhalten kann, ist das sogenannte Lesekissen äußerst praktisch. Das Wichtigste ist der schwarze Streifen (Bild 1) zur Fixierung des jeweils auf dem Lesekissen abgelegten Mediums. Der Streifen ist auf das Kissen aufgenäht und besitzt dicke Kanten. Dadurch fällt beziehungsweise rutscht nichts herunter. Für die Ablage größerer Objekte wie zum Beispiel Zeitungen lässt sich das Kissen auch ausklappen (Bilder 2 und 3).      

Circa 90 Prozent der Pillen sind weiß. Da zumindest ich weiße Pillen in weißen Behältern eher schlecht sehen kann, nutze ich eine farbige Medikamentenbox. Diese ist zum Beispiel auch mit unterschiedlichen Farben für die Wochentage erhältlich (siehe Bild 1), damit sie sich besser voneinander unterscheiden lassen. Äußerst praktisch ist zudem, dass sie neben Fächern für morgens, mittags und abends auch Fächer für nachts und Bedarfsmedikation hat. Dadurch lassen sich hier alle Medikamente unterbringen, die ich benötige. Die Box gibt es in verschiedenen Sprachen. Meist ist sie nicht in Sanitätshäusern erhältlich, muss also im Internet bestellt werden.

Das Entscheidende bei diesem Multihacker ist der große Griff, den man mit der ganzen Hand greifen kann und nicht nur, wie einige andere Zerkleinerer, mit einem Finger. Dadurch lässt er sich für Menschen, die zum Beispiel Probleme mit der Kraft oder Feinmotorik der Finger haben, gut bedienen. Er macht mit seinen Edelstahlklingen wirklich alles sehr klein.

Die Schlüsseldrehhilfe, die es in verschiedenen Farben gibt, damit man sie besser unterscheiden kann, für den Fall, dass man mehrere braucht, ist sehr hilfreich, um überhaupt den Schlüssel in das Schloss zu bekommen und die Tür aufzuschließen.

Schuhe, vor allem geschlossene Schuhe, auszuziehen, klappt bei mir nur noch mit dem Stiefelknecht: Man klemmt den Fuß mit dem Schuh vorn in die Aussparung des Stiefelknechts und stellt den anderen Fuß hinten als Gegengewicht auf ihm ab, sodass sich der Fuß ohne Zuhilfenahme der Hände aus dem Schuh ziehen lässt. Ich bin damit sehr zufrieden, nicht zuletzt weil er mir beim Ausziehen der Schuhe Selbstständigkeit ermöglicht.

Meine Wohnungstür besitzt ein komplett von der Krankenkasse bezahltes smartes Schloss mit Sensor – äußerst praktisch im Alltag, weil ich dadurch die Tür von innen auch durch bloßes Berühren des Schlosses öffnen kann. 

Wie der Titel schon sagt, können mit diesem Hilfsmittel Tabletten geteilt und zerkleinert sowie anschließend aufbewahrt werden. Ideal für alle, die Schluckprobleme haben oder bei denen Feinmotorik und Kraft in den Händen eingeschränkt sind.

 

Ideal zum Mitnehmen ist der Teleskop-Schuhanzieher. Er nimmt wenig Platz in Anspruch, lässt sich aber bei Bedarf stufenlos bis auf 92 Zentimeter ausfahren. Sein großer Griff sorgt dafür, dass man ihn sehr gut halten kann. 

Die erste, von der Krankenkasse bezahlte Umfeldsteuerung, die in meiner Wohnung zum Einsatz kam oder, besser ausgedrückt, zum Einsatz kommen sollte, war die inzwischen nicht mehr erhältliche Lösung Pilot Pro der Firma TalkTools GmbH. Eigentlich hätte sie es mir ermöglichen sollen, Fernseher, Licht, Telefon sowie Haus- und Wohnungstür per Sprachsteuerung zu bedienen. Doch genau die hat vom ersten Tag an nicht zuverlässig funktioniert. Obwohl sie auf meine Stimme geeicht worden war, ist die Fernsteuerung immer wieder ausgefallen oder angesprungen, ohne dass ich etwas gesagt habe. Auch nach mehreren Besuchen in meiner Wohnung konnten die Mitarbeiter die Probleme nicht beseitigen. Aus meiner Erfahrung kann ich die von der Kasse bezahlte Umfeldsteuerung also eher nicht empfehlen, zumindest nicht als Paket. Wenn es, wie bei mir, zwingend notwendig ist, dass sich auch im Liegen die Tür öffnen lässt, macht es meines Erachtens eher Sinn, sich nur eine Fernbedienung mit entsprechendem Türschloss verordnen zu lassen.  

Die Umfeldsteuerung läuft bei mir inzwischen über Alexa. Das ist der zu den intelligenten Lautsprechern von Amazon gehörige Sprachdienst, über den sich zum Beispiel mittels einer speziellen Glühbirne auch das Licht ansteuern lässt. Die Sprachsteuerung funktioniert bei mir sehr zuverlässig, ohne dass der Lautsprecher auf mich geeicht werden musste. Wer sich dafür entscheidet, die Umfeldsteuerung über einen smarten Lautsprecher laufen zu lassen, muss alle dazugehörigen Elemente selbst bezahlen. Ich baue mir die Umfeldsteuerung deshalb nach und nach aus. Hierfür nutze ich Sonderangebote und Verkaufsaktionen.

Dieses schrittweise Vorgehen macht prinzipiell auch beim Ausbau einer von der Krankenkasse bezahlten Umfeldsteuerung Sinn. Denn nach Erfahrungsberichten von Patient*innen, die sich für diesen Weg entschieden haben, ist es unwahrscheinlich, dass die Kasse einen Antrag auf ein Komplettpaket bewilligt. Hierfür sind die Gesamtkosten zu hoch. Daher empfiehlt es sich, die Bausteine der Umfeldsteuerung nacheinander zu beantragen, zum Beispiel in einem Jahr für das Licht, im anderen für die Fenster und so weiter.

Auch einen Wassermelder habe ich mir selbst gekauft, im Baumarkt, für circa 10 Euro. Der kleine batteriebetriebene Kasten steht bei mir vor der Waschmaschine oder der Spülmaschine und reagiert mittels Sensor auf Feuchtigkeit. Bis jetzt gab es zwar noch keinen Wasserschaden, aber er funktioniert sehr gut (und sehr laut). Denn selbst wenn meine Pflegerin nur den Fußboden putzt, schlägt er an und sendet einen deutlich hörbaren Piepton aus.

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